Wohnhaus, Königstein Ts.

Das historische Wohnhaus wurde um einen dreigeschossigen Anbau ergänzt und beide Bauteile mit einer expressiven Dachschale umschlossen. Der nicht unterkellerte Anbau ist als Massivbau mit tragenden Bauteilen aus Stahlbeton ausgeführt und bildet durch die drei gebäudehohen Wandscheiben und die zum Garten gerichtete raumhohe Verglasung eine markante Kubatur aus. Auf den drei Wandscheiben liegt das Dachtragwerk auf. Um den großzügigen und stützenfreien Raum im Erdgeschoss sowie den geschossübergreifenden Luftraum zu ermöglichen sind die Aufenthaltsräume in einer an den Wandscheiben aufgehängten Röhre untergebracht. Eine massive Treppenanlage mit Podesten stellt die wenigen Verbindungen zur gegenüberliegenden Wand her.

Facts & Figures

Architekt: Meixner, Schlüter, Wendt
Leistung: Tragwerksplanung, Thermische Bauphysik
Leistungsphasen: 1-6
Fertigstellung: 2010

Die in Holzbauweise ausgeführte Dachkonstruktion ist in drei Teile gegliedert. Das bestehende Gebäude wurde mit einem neuen Satteldach versehen, das an der Eingangsseite über die gesamte Giebelbreite auskragt und ein Vordach ausbildet. Auf der Seite des Anbaus geht das Satteldach in eine Faltwerkkonstruktion über.

Aufgrund der hohen geometrischen Komplexität erfolgte sowohl die geometrische als auch die statisch-konstruktive Durchplanung unter Verwendung räumlicher 3D-Software.

Ausgehend von der Objektplanung wurde zur Entwicklung und Berechnung des Dachtragwerks zunächst ein geometrisches 3D-Modell des Tragwerks in Rhinoceros entwickelt. Für die statischen Nachweise wurde der Datensatz in eine 3D-Statiksoftware (Rstab / Rfem) überführt und die Ergebnisse in der Ausführungsplanung weiterverwendet.

Die Entwicklung von Knoten- und Anschlusspunkten erfolgte ebenfalls durch Verwendung räumlicher 3D-Software. Die abgestimmten Datensätze wurden als Planungsgrundlage an das ausführende Holzbauunternehmen übergeben und die Detailausführung gemeinsam optimiert.