1/6 < >

Parkhaus Fraport P58, Frankfurt

Neubau, Dach

Bauherr: Fraport AG
Architekt: Menzel & Kossowski, Darmstadt

Leistung: Tragwerksplanung
Leistungsphasen: 1-6

Fertigstellung: 2008

Der Neubau des Parkdeck P58 wird als offene Großgarage konzipiert und ist als Sonderbau einzuordnen. Die oberste befahrbare Parkebene liegt mit ca. 21,90m unter 22,00m über der Geländeoberfläche. Laut Garagenverordnung §7 braucht daher die tragende Konstruktion, Wände und Decken, der "offenen Großgarage" nur aus nichtbrennbaren Baustoffen (A) bestehen.
Als Konstruktion kommt eine Stahlverbundbauweise zum Einsatz. Stahlstützen (z.B. HEM 340 für die Innenstützen, HEM 260 für die Randstützen) werden im wirtschaftlichen Raster von 16,13m x 5,00 gestellt. Die darauf auflagernden Stahlunterzüge (z.B. IPE 600) tragen einachsig gespannte Ein- oder Mehrfeldplattensysteme. Als Deckensysteme sind Systemlösungen mit Verbunddecken oder Additiv-Elementdecken möglich. Die Aussteifung der Stahlverbundkonstruktion erfolgt über im Gebäudeinneren liegende Stahlverbände, im Abstand von ca. 60m sind Dehnfugen vorgesehen.
Die Gründung der Konstruktion erfolgt über Einzel- und Streifenfundamente unter den Stützen, sowie Bodenplatten unter den Erschließungskernen.
Die PKW-Wendelrampen werden als Stahlbetonkonstruktion konzipiert. Die Erschließungskerne werden als offene Treppenhäuser aus Ortbeton, evtl. als StBFertigteilkonstruktion F90 mit T30-Türen konzipiert. Die Haustechnikräume werden aus StB-Fertigteilen, bzw. aus KS-Plansteinen F90 mit T30-Türen erstellt. Die leistungsfähige Doppelaufzugsgruppe wird mit zwei Seilaufzügen ohne separaten Triebwerksraum befahren, Türöffnungen und Kabinengröße sind barrierefrei.
Die bodenberührte Ebene 1 wird mit frostfrei gegründetem Betonsteinpflaster nach gültiger RASt und EAR ausgeführt. Die StB-Verbunddecken der Parkebenen erhalten ein geeignetes wirtschaftliches Oberflächenschutzsystem OS 8 gem. DAStb (z.B. Epoxidharzbeschichtung). Fahrbahn und PKW-Stellplätze werden farblich unterschieden. Die gesamten Parkebenen sind mit einem Gefälle von 2,5% nach außen geneigt, so dass eventueller Schlagregen und eingetragenes Schleppwasser der PKW zur an der Fassadenseite liegenden Verdunstungsrinne geführt wird. Das Dach aus beschichteten Stahltrapezblechen ist in gleicher Art nach außen zu den Regenrinnen geneigt (Einleitung in die separate Regenwasser-Kanalisation) und zu Wartungszwecken mit Hilfe einer umlaufenden Absturzsicherung begehbar.
Die Parkebenen erhalten umlaufend einen Anprallschutz, als Fassade kommen verzinkte Gitterrostelemente zum Einsatz. Diese erfüllen auf der Südseite die Anforderungen des vom Airport Security Management aufgestellten Sicherheitskonzepts bzgl. "Durchstecksicherheit", so dass vom Parkdeck aus keine Einwirkung auf das Vorfeld möglich ist. Der notwendige Dachausstieg über dem östlichen Treppenhaus ist sicherheitsüberwacht.
Das Parkdeck liegt im Einflussbereich diverser Radaranlagen, worauf das separat erarbeitete Radargutachten detailliert eingehen wird. An der West-, Süd- und Ostfassade werden Maßnahmen zur Radarentstörung erforderlich. Die Vorneigung der Fassaden um 1° ist ausreichend, um das Gebäude zu entstören. Die großflächige Fassade wird punktuell durch festverglaste Streifen aus VSG gegliedert (konform dem Sicherheitskonzept). Diese erleichtern den Nutzern durch Ausblick die Orientierung im Gebäude.

 

Foto

 

Foto

 

Foto

 

Foto

 

Foto

 

Foto