Sprungschanze Holmenkollen, Oslo

Neubau, Turm

Fertigstellung: 2007

Wettbewerb

Die leitende Idee beim Entwurf war es, eine Struktur zu schaffen, die aus der Ferne gesehen ikonisch und skulptural wirkt und aus der Nähe leicht und filigran. Diese scheinbar widersprüchlichen Aspekte werden durch die zwei Hauptelemente zusammen gebracht: Die eigentliche Sprungschanze und der seitliche Windschutz. Während die Sprungschanze aus zwei überhängenden, massiven Betonwänden besteht, wird der Windschutz aus porösen und gefalteten Betonplatten gebildet. Aus der Ferne entsteht durch die Materialität die gewünschte Einheitlichkeit und prägnante Form. Aus der Nähe jedoch überwiegt der durch die Durchlässigkeit und die Falten hervorgerufene Eindruck der Leichtigkeit.
Das primäre Tragwerksmodul besteht aus zwei überhängenden Betonwänden. Diese sind mit eingesteckten Betonplatten verbunden und über eine unter dem Anlauf liegende Struktur ausgesteift, sodass ein röhrenförmiges System entsteht. Die überhängende Sprungschanze ist mit den unterirdischen Bereichen des Komplexes biegesteif verbunden. Dass so entstehende massenaktive System ist in der Lage das Biegemoment der Sprungschanze mit Druck- und Zugkräften in einem ausgeglichenen Verhältnis in den Boden abzuleiten. Im Kontrast dazu wird der Windschutz geometrisch durch die Falten ausgesteift, die zusammen mit der Perforierung der Betonelemente ein formaktives Tragwerk ausbilden. Die Flexibilität in der Anordnung der Falten ermöglicht es den Architekten, die Form in der Planungsphase an die spezifischen aerodynamischen Verhältnisse vor Ort anzupassen.
Das Tragwerk kombiniert so bewährte Konstruktionsmethoden mit innovativer Materialtechnologie und einer computerbasierten Arbeitsmethode und ermöglicht so eine spektakuläre Architektur und trotzdem ökonomische Lösung.

 

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