Skywalk, Wien

Neubau, Brücke

Fertigstellung: 2004

Der Wettbewerbsbeitrag für den Skywalk schlägt eine leicht und dynamisch anmutende und aus dem Kontext heraus entwickelte „Spiralenbrücke“ vor, die als „visuelles Zentrum“ mit der baulichen Umgebung aus massiven Bogenstrukturen korrespondiert. Die Tragkonstruktion wird in Kontrast zu der konstruktiven Logik der Bogenkonstruktionen gesetzt. Eine technoide Selbstdarstellung ihrer konstruktiven Zusammenhänge wird jedoch bewusst vermieden. Der Skywalk wird vielmehr als Hilfsmittel der Kommunikation gesehen.
Das gestalterische Konzept der Brücke entwickelt sich aus einer räumlich geschlossenen, körperhaften Figur, die konstruktiv aus einer zylindrischen, „unendlichen“ Spirale und geschlossenen Ringen zusammengefügt wird. Diese Kombination aus Spiralen und Ringen bilden eine röhrenartige Tragkonstruktion, in deren Inneren die eigentliche Laufbahn angeordnet ist. Durch Variation der Abfolge und Anordnungsdichte der Spiralen und Ringe wird der Skywalk in die Umgebung eingepasst. Geometrisch betrachtet liegen die Spiralen auf der Zylindermantelfläche und werden der konstruktiven Logik folgend weitestgehend entlang der Hauptspannungstrajektorien eines Biegeträgers geführt. Dabei werden die Spiralenquerschnitte konstant gehalten. Durch die „Stauchung“ der Spiralen und eine dichtere Anordnung von geschlossenen Ringen wird auf den Querkraftverlauf entlang der Röhre reagiert. In den Auflagerbereichen erfolgt die Verteilung der Lasten über Auflagerringe und steilere Spiralen zu den Lagerpunkten. Die „tragenden“ Spiralen sind bewusst geführt und geben Blicke frei bzw. verdecken ungewünschte Ausblicke.

Der Skywalk kann durch die gewichtsminimierte Konstruktionsweise in größeren Elementen werkseitig vormontiert und in der Nähe des späteren Brückenstandortes am Boden zum vollständigen Brückenkörper zusammengesetzt werden. Der hierdurch bereits komplett vormontierte, die Hauptspannweite überbrückende Teil, kann ohne eine Beeinträchtigung des laufenden Verkehrs mit Hilfe von Autokranen auf die bereits hergestellten Auflagerkonstruktionen eingehoben werden. Als Materialien werden für die Eindeckung ETFE-Folie und beschichtetes Polyester-Gewebe verwendet, die verschiedene Transluzenzen und Transparenzen zulassen. Die Hüllmaterialien werden abschnittsweise zwischen den spiralförmigen Rohren vorgespannt. Die Werkstoffe werden so eingesetzt, dass sie den visuellen Charakter der Spirale verstärken, gleichzeitig durch ihre Vielschichtigkeit eine Hierarchie der Blickbeziehungen in den städtebaulichen Kontext zulassen.

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