Mittelrheinbrücke, St. Goar

Neubau, Brücke

Fertigstellung: 2009

Wettbewerb

Der Rhein ist ein Symbol Deutscher Geschichte, er ist Ort der Inspiration, von Mythos und Sagen. Besonders das obere Mittelrheintal mit seiner imposanten Flusslandschaft und der kulturträchtigen Bebauung ist einer der Anziehungspunkte Deutschlands. Die Mittelrheinbrücke ist wie selbstverständlich in die Kulturlandschaft des Oberen Mittelrheintales integriert und nimmt Bezug auf die Besonderheiten dieses Ortes. Die natürliche Ausformung der Flusslandschaft wird konzeptionell aufgegriffen und in eine weiche, geschwungene Form des Baukörpers überführt. Die schlanke Deckbrücke, als zweizelliger Hohlkasten geplant, führt die behutsame bauliche Gestaltung des Mittelrheintals fort. Gewissermaßen als „Fluss über den Fluss“ werden die topographischen Gegebenheiten in der eleganten und schwungvollen Brückenverbindung konstruktiv interpretiert. Der geschwungene Verlauf der Brücke folgt dabei dem natürlichen Fluss der Landschaft und schafft eine harmonische Verbindung der Bundesstraßen. Die Stahl- und Verbund- und Spannbeton-Brücke nimmt in ihrer Gestaltung Rücksicht auf die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Wahrnehmungsmöglichkeiten der Nutzer: Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger. Während der PKW-Verkehr auf dem oberen Deck angeordnet ist, wird der an der Ostseite gelegene Fuß- und Radweg mit Sitznischen ca. 2,00 m tiefer, wodurch er von Lärm und Spritzwasser abgeschirmt ist und wesentlich höhere Aufenthaltsqualitäten bietet. Über großzügige, skulptural gestaltete Treppen, die gleichermaßen als statisch wirksame Elemente in das Gesamttragwerk integriert sind, haben die Fußgänger zusätzlich die Möglichkeit, direkt in Ufernähe auf die Brückenkonstruktion zu gelangen. Die behindertengerechte Erschließung erfolgt über den parallel zur Straße verlaufende Fuß- und Radweg. Die einfache geometrische Form und die glatten Oberflächen der gewählten Konstruktion ermöglichen eine wirtschaftliche Unterhaltung. Die Untersichten und Seitenflächen des Überbaus sind mit Brückenuntersichtgeräten prüfbar. Die Pfeiler- und Widerlageraußenflächen sind mit absenkbaren Brückenuntersichtgeräten beziehungsweise vom Gelände aus zugänglich. Die Lagerbänke auf allen Pfeilern sind mit Wartungsgängen ausgestattet und jederzeit mit dem Überbau erreichbar. Dadurch können Inspektionen und Wartungen gerätefrei vorgenommen werden.

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