Neubau, Dach
Bauherr:
KVC KVV Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH
Architekt:
Pahl + Weber-Pahl, Darmstadt
Leistung:
Tragwerksplanung
Leistungsphasen:
1-6
Gesamtfläche:
2.000 m² Dachfläche
Fertigstellung:
2008
Simon-Louis-du-Ry-Plakette 2013
Hessischer Holzbaupreis 2008
Der Hauptbahnhof Kassel, ein Kopfbahnhof aus dem 19. Jahrhundert, wurde mehrmals erweitert und schließlich für die Integration der Regiotram untertunnelt und zum Schnittpunkt für den Regionalverkehr der gesamten Region ausgebaut. Leicht und filigran spannt sich die seitlich offene Holz-Stahlkonstruktion in voller Breite über die zwei Bahnsteige für drei Gleise. Die stützenfreie Bahnsteigüberdachung greift die bestehenden tonnenförmigen Konstruktionen der bestehenden Bahnhofsdächer typologisch auf und gibt der Heterogenität der vorhandenen Überdachungen und Bauten optisch Halt.
Der statische Entwurf basiert auf einer flachen Tonnenschale aus Holzlamellen, deren Lasten über eine Stahlhohlkastenkonstruktion punktuell in den Stahlbetontrog übergeleitet werden. Das Tragwerk der Tonnenschale basiert auf der sogenannten Zollingerbauweise, einer einfach gekrümmten Lamellenkonstruktion, bei dem die Stäbe rautenförmig angeordnet sind und jeweils eine Stablänge über zwei Felder verläuft. Wesentlicher Unterschied zur Zollingerbauweise stellt die biegesteife Ausbildung der Knotenpunkte dar. Aufgrund der flachen Schalengeometrie mussten große Biegemomente in den Knoten übertragen werden. Hierzu wurde ein neuartiges Fügesystem in Form einer Steckverbindung mit eingeklebten Stabdübeln entwickelt. Diese Fügesystem wurde in ein Leitdetail überführt, das auf alle Knoten übertragen werden konnte.
Holzlamellendach (Foto Dieter Leistner)
Schnitt (Zeichnung osd)
Spannungsausnutzung
Leitdetail
Montage Dachtragwerk (Foto osd)
Dachtragwerk im Bau (Foto osd)
Dachtragwerk im Bau (Foto osd)
Montage (Foto osd)
Konstruktion (Foto osd)
Bahnsteigüberdachung nachts (Foto Dieter Leistner)
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